Am lehmigen Weg
die Herbstreste zertreten
zu dunklen Zeichen.
Sonntag, 9. Dezember 2007
Mittwoch, 7. November 2007
Im Regen
Regenschweres Laub
klatscht auf den nassen Asphalt
auf kurzem Wege.
Knisternd und prasselnd
durchkämmt der Regen den Wald
nach letzten Blättern.
Die Regenwolken
zerspiegeln die Stadtlichter
zum fahlen Schimmer.
Auf meinen Schultern
zerplatzt der Regen eifrig
in kleinen Schlägen.
Die Tage reißen
die Sprache aus meinem Kopf
ganz ohne Worte.
Tag auf Tag auf Tag
sickert durch mich hindurch
in großer Reinheit.
klatscht auf den nassen Asphalt
auf kurzem Wege.
Knisternd und prasselnd
durchkämmt der Regen den Wald
nach letzten Blättern.
Die Regenwolken
zerspiegeln die Stadtlichter
zum fahlen Schimmer.
Auf meinen Schultern
zerplatzt der Regen eifrig
in kleinen Schlägen.
Die Tage reißen
die Sprache aus meinem Kopf
ganz ohne Worte.
Tag auf Tag auf Tag
sickert durch mich hindurch
in großer Reinheit.
Dienstag, 30. Oktober 2007
Herbstliche Paarung
Violette Blätter
unterwandern gelbes Laub.
Herbstliche Paarung.
Der Flötenspieler
im Park färbt die Blätter gelb
mit steinernem Ton.
unterwandern gelbes Laub.
Herbstliche Paarung.
Der Flötenspieler
im Park färbt die Blätter gelb
mit steinernem Ton.
Donnerstag, 25. Oktober 2007
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Flug über China
Wie Schriftzeichen
liegen die alten Dörfer
unter dem Flugzeug.
Die Sonne wandert
weit unten von Teich zu Teich,
die Ufer sprengend.
Flüssiges Metall
füllt die Teiche und Bäche,
tritt über Ufer.
Zwischen den Wolken.
Drüben ein rotes Sonnenband,
oben unten düster.
liegen die alten Dörfer
unter dem Flugzeug.
Die Sonne wandert
weit unten von Teich zu Teich,
die Ufer sprengend.
Flüssiges Metall
füllt die Teiche und Bäche,
tritt über Ufer.
Zwischen den Wolken.
Drüben ein rotes Sonnenband,
oben unten düster.
Samstag, 13. Oktober 2007
Morgenlauf
Verschlossener Tag.
Meine Sprache humpelt
weit hinter mir her.
Flugzeuge weben
ein Netz aus Kondensstreifen
über den Himmel.
Hinter den Wolken
führt die Sonne heute nur
eine Randexistenz.
Die eine Katze
jagt der anderen hinterher.
Nur das Laub raschelt.
Die Wolkenränder
zeigen sich jetzt gelb entflammt
von ferner Sonne.
Die Sonne geht auf
als weißer Zwerg weit hinten.
Nichts wird bleiben.
Ein Blatt leuchtet auf.
Die Sonne kündigt sich an
mit zittriger Hand.
Der Morgen wechselt
sehr rasch Lichter und Farben.
Es wird nichts bleiben.
Nach kurzem Gastspiel
zieht sich die Sonne zurück.
Schattenloser Tag.
Meine Sprache humpelt
weit hinter mir her.
Flugzeuge weben
ein Netz aus Kondensstreifen
über den Himmel.
Hinter den Wolken
führt die Sonne heute nur
eine Randexistenz.
Die eine Katze
jagt der anderen hinterher.
Nur das Laub raschelt.
Die Wolkenränder
zeigen sich jetzt gelb entflammt
von ferner Sonne.
Die Sonne geht auf
als weißer Zwerg weit hinten.
Nichts wird bleiben.
Ein Blatt leuchtet auf.
Die Sonne kündigt sich an
mit zittriger Hand.
Der Morgen wechselt
sehr rasch Lichter und Farben.
Es wird nichts bleiben.
Nach kurzem Gastspiel
zieht sich die Sonne zurück.
Schattenloser Tag.
Dienstag, 9. Oktober 2007
Autofahrt
Die Sonne berührt
dort hinten kurz den Nebel.
Ein leeres Leuchten.
Im Nebel senkt sich
eine Krähe still herab
auf starren Flügeln.
Sonne durchflutet
jetzt die weiße Nebelschicht
schlägt Schatten herein.
Dort drüben leuchtet
das Gelb heller Zitronen.
Ein spätes Rapsfeld.
Weit oben Flugzeuge
auf parallelen Bahnen,
die rasch verwehen.
Rascheln und Knistern
braune Gerippe im Feld
getrockneter Mais.
(Karl Ika verabschiedet sich gelegentlich von jeder inneren Interpunktion, experimentiert mit den daraus entstehenden Scharnieren. Im Versuch, die Haiku bei allem nötigen (Ver-)Schweigen noch sprechender, vielsagender, zu machen.)
dort hinten kurz den Nebel.
Ein leeres Leuchten.
Im Nebel senkt sich
eine Krähe still herab
auf starren Flügeln.
Sonne durchflutet
jetzt die weiße Nebelschicht
schlägt Schatten herein.
Dort drüben leuchtet
das Gelb heller Zitronen.
Ein spätes Rapsfeld.
Weit oben Flugzeuge
auf parallelen Bahnen,
die rasch verwehen.
Rascheln und Knistern
braune Gerippe im Feld
getrockneter Mais.
(Karl Ika verabschiedet sich gelegentlich von jeder inneren Interpunktion, experimentiert mit den daraus entstehenden Scharnieren. Im Versuch, die Haiku bei allem nötigen (Ver-)Schweigen noch sprechender, vielsagender, zu machen.)
Montag, 8. Oktober 2007
Morgenlauf
Die Morgenkälte
spreizt sich gegen die Sonne,
krallt sich an Hände.
Die Morgensonne
stemmt sich gegen die Kälte.
Weit draußen Wärme.
Roter Heuwender
rührt auf brauner Wiese um
die letzte Ernte.
Ein dunstiger Hof
zwängt die Morgensonne ein
auf nassen Halmen.
Wilde Kamille
trocknet aufrecht vor sich hin
süß und stechend.
Vielfingriges Laub
kriecht unter Bäumen umher,
im kreiselnden Wind.
In den Baumkronen
hockt die Sonne dicht an dicht.
Am Weg nur Splitter.
Nass glänzt das Gras,
die Sonne zerrt an Tropfen,
die zu schwer schon sind.
Ein Holzstoß knistert
in der Kälte vor sich hin,
schon grau wie Asche.
Das so satte Braun
der faulenden Mostäpfel,
ehe die Haut platzt.
Nun wirft die Sonne
ein Rechteck die Treppe hinab.
Noch dunkler unten.
Ein rotes Konzert
aus übervollen Rosen:
Die Blüten platzen.
oder
Die Rosen platzen
aus übervollen Blüten
ein rotes Konzert.
Efeu stemmt sich weg
vom Stein, in den die Kälte
für lange einzieht.
spreizt sich gegen die Sonne,
krallt sich an Hände.
Die Morgensonne
stemmt sich gegen die Kälte.
Weit draußen Wärme.
Roter Heuwender
rührt auf brauner Wiese um
die letzte Ernte.
Ein dunstiger Hof
zwängt die Morgensonne ein
auf nassen Halmen.
Wilde Kamille
trocknet aufrecht vor sich hin
süß und stechend.
Vielfingriges Laub
kriecht unter Bäumen umher,
im kreiselnden Wind.
In den Baumkronen
hockt die Sonne dicht an dicht.
Am Weg nur Splitter.
Nass glänzt das Gras,
die Sonne zerrt an Tropfen,
die zu schwer schon sind.
Ein Holzstoß knistert
in der Kälte vor sich hin,
schon grau wie Asche.
Das so satte Braun
der faulenden Mostäpfel,
ehe die Haut platzt.
Nun wirft die Sonne
ein Rechteck die Treppe hinab.
Noch dunkler unten.
Ein rotes Konzert
aus übervollen Rosen:
Die Blüten platzen.
oder
Die Rosen platzen
aus übervollen Blüten
ein rotes Konzert.
Efeu stemmt sich weg
vom Stein, in den die Kälte
für lange einzieht.
Sonntag, 7. Oktober 2007
Freitag, 5. Oktober 2007
Morgenlauf
Wind zerrt an Blättern,
die längst schon im Gras liegen.
Vergebliche Müh´!
Sommersatte Krähen
stapfen wählerisch übers Feld,
in aller Schwärze.
Ein Blatt trudelt spät
auf feuchten Boden hinab,
wo alle schon sind.
Eine Schar Möwen
gibt der Wiese späten Glanz.
Sattes Weiß auf Braun.
Wiesenschnitt und Laub
bedecken jetzt diesen Weg.
Gedämpfte Schritte.
Eine Wagenspur
hat sich ins Feld gegraben.
Für lange vereint.
Eine Schicht Eicheln
knirscht unter meinen Schritten.
Zerbrochenes Braun.
Praktisch über Nacht
ist die Baumkrone verrutscht.
Ein gelber Teppich.
Die Blätter greifen
unter den Bäumen nach mir
mit bleichgrüner Haut.
Grasbüschel stemmen
sich unter Asphalt empor,
voll Sehnsucht nach Schnee.
Sonne und Regen
glätten den lehmigen Weg.
Grundierung für Schnee.
Mit schwarzen Spitzen
winkt Kraut zum Strom hinüber.
Erste Frostbisse.
Geschnittenes Gras
kocht in grünlichen Ballen
Sommerhitze aus.
Unter dem Ahorn
hat Laub nur eine Farbe:
Gelbrotbraunviolett.
Stein folgt auf Beton,
von Moos senkrecht besiedelt
in prekärer Lage.
Die Samenkrone
des Löwenzahns harrt noch aus.
Völlig vereinsamt.
Das Blau der Winde
hat noch der Sommer gemischt,
mit recht leichter Hand.
Laub krallt sich ans Blech,
reitet die Straße entlang
mit gelbem Flackern.
die längst schon im Gras liegen.
Vergebliche Müh´!
Sommersatte Krähen
stapfen wählerisch übers Feld,
in aller Schwärze.
Ein Blatt trudelt spät
auf feuchten Boden hinab,
wo alle schon sind.
Eine Schar Möwen
gibt der Wiese späten Glanz.
Sattes Weiß auf Braun.
Wiesenschnitt und Laub
bedecken jetzt diesen Weg.
Gedämpfte Schritte.
Eine Wagenspur
hat sich ins Feld gegraben.
Für lange vereint.
Eine Schicht Eicheln
knirscht unter meinen Schritten.
Zerbrochenes Braun.
Praktisch über Nacht
ist die Baumkrone verrutscht.
Ein gelber Teppich.
Die Blätter greifen
unter den Bäumen nach mir
mit bleichgrüner Haut.
Grasbüschel stemmen
sich unter Asphalt empor,
voll Sehnsucht nach Schnee.
Sonne und Regen
glätten den lehmigen Weg.
Grundierung für Schnee.
Mit schwarzen Spitzen
winkt Kraut zum Strom hinüber.
Erste Frostbisse.
Geschnittenes Gras
kocht in grünlichen Ballen
Sommerhitze aus.
Unter dem Ahorn
hat Laub nur eine Farbe:
Gelbrotbraunviolett.
Stein folgt auf Beton,
von Moos senkrecht besiedelt
in prekärer Lage.
Die Samenkrone
des Löwenzahns harrt noch aus.
Völlig vereinsamt.
Das Blau der Winde
hat noch der Sommer gemischt,
mit recht leichter Hand.
Laub krallt sich ans Blech,
reitet die Straße entlang
mit gelbem Flackern.
Donnerstag, 4. Oktober 2007
Am Balkon
Abends am Balkon
schmecken die Kräutern schon leer.
Der Sommer zieht aus.
Den Abendhimmel
durchzieht ein oranges Band,
jetzt von Grau bedrängt.
Die Leere in mir,
ein abgeerntetes Feld,
erstreckt sich sehr weit.
Diese kurzen Tage
enden mit herbstlichem Licht.
Ein letztes Flackern.
Was bleibt noch zu tun?
Die Ernte ist eingebracht,
schon längst außer Sicht.
Rasch schwindet das Licht
an diesem kurzen Abend,
und Kälte fällt ein.
Zu Schattenrissen
vor dunkelgrauem Himmel
werden die Kräuter.
Weit hinten leuchtet
noch etwas Orange am Himmel.
Die Abschiedsfarbe.
Der Sommer war groß.
Der Herbst führt in die Enge
des Winters hinein.
Zugabe von unterwegs:
Unter Obstbäumen
äst ein Pferdchen, von Birnen
und Laub beregnet.
(Karl Ika ist verunsichert. Sind diese Dreizeiler, die sehr rasch kommen, tatsächlich Haiku? Oder eher Epigramme, Aphorismen - oder schlichte Schnappschüsse?
Zeit, sich wieder etwas in die Theorie zu vertiefen und gelungene Haiku zu lesen...)
schmecken die Kräutern schon leer.
Der Sommer zieht aus.
Den Abendhimmel
durchzieht ein oranges Band,
jetzt von Grau bedrängt.
Die Leere in mir,
ein abgeerntetes Feld,
erstreckt sich sehr weit.
Diese kurzen Tage
enden mit herbstlichem Licht.
Ein letztes Flackern.
Was bleibt noch zu tun?
Die Ernte ist eingebracht,
schon längst außer Sicht.
Rasch schwindet das Licht
an diesem kurzen Abend,
und Kälte fällt ein.
Zu Schattenrissen
vor dunkelgrauem Himmel
werden die Kräuter.
Weit hinten leuchtet
noch etwas Orange am Himmel.
Die Abschiedsfarbe.
Der Sommer war groß.
Der Herbst führt in die Enge
des Winters hinein.
Zugabe von unterwegs:
Unter Obstbäumen
äst ein Pferdchen, von Birnen
und Laub beregnet.
(Karl Ika ist verunsichert. Sind diese Dreizeiler, die sehr rasch kommen, tatsächlich Haiku? Oder eher Epigramme, Aphorismen - oder schlichte Schnappschüsse?
Zeit, sich wieder etwas in die Theorie zu vertiefen und gelungene Haiku zu lesen...)
Montag, 1. Oktober 2007
Am stillen See
Gelb fließt ins Grün,
im Spiegel des stillen Sees.
Erste Herbstmischung.
Drei Enten queren
unschlüssig paddelnd den See,
mehren die Stille.
Dicht über dem See
fliegt die Ente südlich ab
nach plätscherndem Start.
Die Abendsonne
im Rücken, den See vor mir.
In Abschiedsstimmung.
Am Ufer leuchtet
weiß der Stamm einer Birke.
Schriftloses Papier.
Das Grün des Grases
sättigt sich im Abendlicht.
Nur ein paar Mal noch.
Einige Enten
schneiden Keile in den See.
Sie verfließen rasch.
Kreuz und quer irren
Enten draußen am See umher.
Bald ist es zu spät.
Der Flug des Vogels
führt ihn quer über den See
und aus meinem Blick.
Die Flügelspitzen
schlagen prasselnd aufs Wasser.
Schwerfälliger Start.
Wellenlinien
überziehen diesen See
mit Jahresringen.
Die Ruhe des Sees
erfüllt jetzt mein Inneres.
Und glättet mein Herz.
Abschied vom Wasser.
Der Herbst breitet sich aus,
von Tag zu Tag mehr.
Die Stoppelreihen
des Maisfeldes: Grau in Grau.
Nichts zum Verstecken.
im Spiegel des stillen Sees.
Erste Herbstmischung.
Drei Enten queren
unschlüssig paddelnd den See,
mehren die Stille.
Dicht über dem See
fliegt die Ente südlich ab
nach plätscherndem Start.
Die Abendsonne
im Rücken, den See vor mir.
In Abschiedsstimmung.
Am Ufer leuchtet
weiß der Stamm einer Birke.
Schriftloses Papier.
Das Grün des Grases
sättigt sich im Abendlicht.
Nur ein paar Mal noch.
Einige Enten
schneiden Keile in den See.
Sie verfließen rasch.
Kreuz und quer irren
Enten draußen am See umher.
Bald ist es zu spät.
Der Flug des Vogels
führt ihn quer über den See
und aus meinem Blick.
Die Flügelspitzen
schlagen prasselnd aufs Wasser.
Schwerfälliger Start.
Wellenlinien
überziehen diesen See
mit Jahresringen.
Die Ruhe des Sees
erfüllt jetzt mein Inneres.
Und glättet mein Herz.
Abschied vom Wasser.
Der Herbst breitet sich aus,
von Tag zu Tag mehr.
Die Stoppelreihen
des Maisfeldes: Grau in Grau.
Nichts zum Verstecken.
Sonntag, 30. September 2007
Morgenlauf
Eine Schar Enten
quert aufgeregt meinen Weg,
in der Morgensonne.
Rosaroter Klee
hält ein großes Treffen ab
auf grüner Wiese.
Vorne leuchtet es,
am Ende dieses Waldes,
das Tor ins Freie.
quert aufgeregt meinen Weg,
in der Morgensonne.
Rosaroter Klee
hält ein großes Treffen ab
auf grüner Wiese.
Vorne leuchtet es,
am Ende dieses Waldes,
das Tor ins Freie.
Donnerstag, 27. September 2007
Abendlauf
Frischgemähtes Gras,
zum letzten Mal dieses Jahr.
Ab hier nur Fäulnis.
Eine Flaumfeder
schwebt herab, als hinge sie
am Spinnenfaden.
Gelb mischt sich ins Grün,
das die Bäume noch tragen.
Späher des Herbstes.
Ein küssendes Paar
im schrägen Herbstabendlicht.
Falsche Jahreszeit.
Dort kreuzt mein Schatten
ein sinnierendes Mädchen.
Ein besorgter Blick.
Schräges Sonnenlicht,
zunehmend von Gelb durchströmt,
mit raschem Ende.
Schon hinter mir
der Läufer, der entgegenkam.
Vor mir sein Schatten.
Schatten neben mir,
noch hinter mir die Stimmen.
Sie holen mich ein.
Sonne durchflutet
dieses Feld neben dem Fluss,
überschwemmt es nun.
Grelles Gegenlicht,
Sonnenstraße quert den Fluss.
Soll ich sie nehmen?
zum letzten Mal dieses Jahr.
Ab hier nur Fäulnis.
Eine Flaumfeder
schwebt herab, als hinge sie
am Spinnenfaden.
Gelb mischt sich ins Grün,
das die Bäume noch tragen.
Späher des Herbstes.
Ein küssendes Paar
im schrägen Herbstabendlicht.
Falsche Jahreszeit.
Dort kreuzt mein Schatten
ein sinnierendes Mädchen.
Ein besorgter Blick.
Schräges Sonnenlicht,
zunehmend von Gelb durchströmt,
mit raschem Ende.
Schon hinter mir
der Läufer, der entgegenkam.
Vor mir sein Schatten.
Schatten neben mir,
noch hinter mir die Stimmen.
Sie holen mich ein.
Sonne durchflutet
dieses Feld neben dem Fluss,
überschwemmt es nun.
Grelles Gegenlicht,
Sonnenstraße quert den Fluss.
Soll ich sie nehmen?
Mittwoch, 26. September 2007
Mehrfarbengrün
Das intensive Grün des Wassers
in der gefluteten Baugrube des AEC.
Das ist die Ausgangslage.
Reicht es zu sagen, dass es ein
Frühlingswiesengrün mit einem
Unterton von Türkis ist? Zu harmlos.
Es ist in ins Auge springendes Grün,
erst recht neben dem Braungrau der Donau
gleich nebenan. Ein Grün wie ein Blick.
Ein fast metallisches Grün, strahlend, stechend.
Zugleich aber auch bloß Wasser. Laborgrün.
Reagenzglasgrün. Verdunkeltes Säuregrün.
Aber doch auch Wiesengrün. Ein
ungesundes, insektuöses Wiesengrün.
Fleischfliegengrün. Käferpanzergrün.
Käferpanzergrün, aber ohne den Glanz.
Aufpoliertes, zerstoßenes Libellengrün.
Extrahiertes, eingedampftes Florfliegengrün.
Nebelwiesengrün bei Sonnendurchbruch.
Letztlich ein gemischtes Mehrfarbengrün.
Ein poetisch unbezwingbares Grün.
(Ja, Karl Ika experimentiert...)
in der gefluteten Baugrube des AEC.
Das ist die Ausgangslage.
Reicht es zu sagen, dass es ein
Frühlingswiesengrün mit einem
Unterton von Türkis ist? Zu harmlos.
Es ist in ins Auge springendes Grün,
erst recht neben dem Braungrau der Donau
gleich nebenan. Ein Grün wie ein Blick.
Ein fast metallisches Grün, strahlend, stechend.
Zugleich aber auch bloß Wasser. Laborgrün.
Reagenzglasgrün. Verdunkeltes Säuregrün.
Aber doch auch Wiesengrün. Ein
ungesundes, insektuöses Wiesengrün.
Fleischfliegengrün. Käferpanzergrün.
Käferpanzergrün, aber ohne den Glanz.
Aufpoliertes, zerstoßenes Libellengrün.
Extrahiertes, eingedampftes Florfliegengrün.
Nebelwiesengrün bei Sonnendurchbruch.
Letztlich ein gemischtes Mehrfarbengrün.
Ein poetisch unbezwingbares Grün.
(Ja, Karl Ika experimentiert...)
Dienstag, 25. September 2007
Montag, 24. September 2007
Der Herbstbeginn...
... ist die richtige Zeit, etwas Neues zu beginnen. Gegen die Vergänglichkeit.
Ich beginne ganz vorne, versuche mich an Haiku, deren strenge 5-7-5-Form mir entgegenkommt, die mir hilft, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Hier die Früchte des zweiten Herbsttags. Oder "Schnappschüsse".
Der Holunder leer.
Vogelschwärme am Himmel.
Schatten bleiben lang.
Silberschicht auf Gras,
mit Spurbahnen graviert.
Und Sonnenflecken.
(Ja, die zweite Zeile hat nur sechs Silben. Aber solche Abweichungen kann man sich gelegentlich gönnen.)
Laubrotes Feuer,
das die Herbstbäume verzehrt,
nach kalten Nächten.
Gelbes Geäder
durchzieht das noch grüne Blatt.
Zu früh am Boden.
Mostbirnen zerquetscht,
eine braune Schicht auf Asphalt.
Ein Fest für Wespen.
Totes Eichkätzchen
wie schlafend am Straßenrand.
Das Auge so leer.
Ich beginne ganz vorne, versuche mich an Haiku, deren strenge 5-7-5-Form mir entgegenkommt, die mir hilft, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Hier die Früchte des zweiten Herbsttags. Oder "Schnappschüsse".
Der Holunder leer.
Vogelschwärme am Himmel.
Schatten bleiben lang.
Silberschicht auf Gras,
mit Spurbahnen graviert.
Und Sonnenflecken.
(Ja, die zweite Zeile hat nur sechs Silben. Aber solche Abweichungen kann man sich gelegentlich gönnen.)
Laubrotes Feuer,
das die Herbstbäume verzehrt,
nach kalten Nächten.
Gelbes Geäder
durchzieht das noch grüne Blatt.
Zu früh am Boden.
Mostbirnen zerquetscht,
eine braune Schicht auf Asphalt.
Ein Fest für Wespen.
Totes Eichkätzchen
wie schlafend am Straßenrand.
Das Auge so leer.
Vorspiel im Sommer
Jakisnica, Pag
Sanfter Wellenschlag
öffnet stetig Blick auf Blick
unter das Wasser.
Löchrige Kiesel,
nackte Haut in einsamer Bucht.
Der Tag steht ganz still.
Seeigel am Strand,
zwischen den heißen Kieseln.
Stacheln ohne Gefahr.
Ein flacher Stein springt
nur zweimal über das Wasser.
Zu schwer seine Last.
Orangenschalen
am einsamen Kieselstrand.
Reste der Sonne.
Am plätschernden Meer
plötzlich lauter Wellenschlag.
Der Gruß einer Yacht.
Knisternde Steine
unter mir am Meeresgrund.
Ihr ewiges Gespräch.
Schrillgrüner Käfer
von reifen Trauben trinkt.
Die Hand zuckt zurück.
Stark pendelt das Netz,
die Spinne ruhig verharrt.
Achtloser Schritt nur.
Die Olivenbäume von Lun
Knorrige Oliven
stemmen sich gegen Geröll.
Geballte Geduld.
Eine Erinnerung
Pendelnd sinkt der Stein
tiefer durch oranges Wasser.
Kein Ende in Sicht.
Streit
Ein falsches Wort nur,
der Tag zerbricht in Scherben.
Wer sammelt sie auf?
Lun, Pag
Unten raspeln sie,
die Zikaden, und knarren.
Wieder so ein Tag.
Die Handvoll Mandeln,
die mein Frühstück heute war.
Bitter war keine.
Im Traubenschatten
beginnt der Tag nur langsam.
Stille wächst in mir.
Wie lebt man richtig?
Wie Hemingway: rauh, kreativ
- rechtzeitig ein Schuss?
Ein Haiku schreiben
ist wie Fotografieren
mit der Füllfeder.
Schafe, was fresst ihr?
Ich sehe hier nur Disteln,
überall Steine.
Köstlich der Apfel.
Lange schon herumgetragen,
fast schon vergessen.
Feigen frisch vom Baum,
viele aufgeplatzt. Ich muss
mit Wespen teilen.
Die Abendsonne,
zerhackt im Wellenflimmern.
Bald ist Untergang.
Gerührt von meiner
Ehrlichkeit berichtige
ich diese Rechnung.
Simuni, Pag
Die Glockenblume
am steinigen Simuni-Strand:
So reich an Knospen!
Die Augustsonne
wärmt meinen Bauch, in dem der
Mittagsfisch noch zuckt.
Nachts ein Gewitter.
Leere Flaschen am Balkon
rollen hin und her.
Wasser tropft auf Kies
von meinem alten Körper.
Die Steine glänzen!
Sonne bricht hervor,
dunkle Wolken werden weiß.
Weit draußen Regen.
Ein Sommerfeuer
macht die Macchia-Hänge
zur Kohlezeichnung.
Ein Vogel von rechts.
Drei, vier Flügel zähle ich.
Die Brille verlegt!
Punktierte Linien
auf Kieselsteinen am Meer.
Anfänge der Schrift?
Auf dem Schotterstrand
die Hälfte eines Seesterns.
Die zweite suchen?
Eine Scheibe Licht
liegt weit draußen am Meer.
Sonne aus Wolken.
Rosarot, Türkis
mischen sich im Wellenschlag:
Kitschige Natur!
Dudici, Pag
Steine rollen, von
Brandung geschoben, klackernd
über den Kiesstrand.
Aufgewühltes Meer
schäumt gleich vor meinen Füßen.
Ich schlafe rasch ein.
Klackernd und polternd
rollen Steine strandabwärts
und kommen zurück.
Des Meeres Mühle
macht meinen Körper müde.
Ich strecke mich aus.
Der stetige Wind
zermahlt die Geräusche.
Nur Brandung im Ohr.
Welle auf Welle
macht den Ozean vor uns klein.
Nur Schaum bleibt übrig.
Wachsende Brandung
netzt unsere Füße am Strand.
Wir bleiben liegen.
Pager Macchia
hat ihre Landkarte in
meine Haut geritzt.
Die Augen halb zu,
flirrende Wellen im Blick.
Bin wie gestrandet.
Die Wellen brechen
mit dumpfen Schlägen am Kies.
Mein Herz passt sich an.
Zischend versickert
die Welle schließlich im Kies.
Sie erreicht mich nicht.
Endlos prallt das Meer
gegen diese kleine Bucht.
Und das lange noch.
Das dunkle Dröhnen
manch tiefpflügender Welle
geht mir durch und durch.
Das dröhnende Meer
hat unser Gespräch verschluckt.
Endlich ist es still.
Wenn ich dann weg bin,
ändert das Meer den Rhythmus.
Es sieht erschöpft aus.
Lun, Pag
Ein erdiger Keller.
Luner Straße nach Regen.
Der selbe Geruch.
Ah, da bist Du ja,
sagt der Tod - und er holt
mit der Sense aus.
(Nach einer chinesischen Parabel)
Im Sommerregen
laufe ich dem Gewitter nach,
paar Blitze fangen.
Ika, Opatija Riviera
Eine Kiwifrucht
verfault am Boden liegend.
Sich selbst zerdrückend.
Der Name Ika.
Verdreht. Verkürzte Flöte.
Nicht aus Ton. Auf Stein.
(Okarina)
Schwalben überm Meer.
Unten ihr Spiegelbild, mit
gekappten Flügeln.
Schwalben in der Bucht.
Aufgeregtes Gezwitscher
vor den Tiefflügen.
Die Sonne brennt her.
Gespannte Haut erinnert
an Tage davor.
Das Wasser plätschert
so vor sich hin. Ich schaue
ihm tatenlos zu.
Salzgeruch am Meer
erinnert mich an zuhaus:
frisch gestreuter Weg.
Das Meer hier duftet
intensiv nach reinem Salz.
Ein weißer Geruch.
Ein Haken im Fels,
immer wieder überspült,
rostet seit Jahren.
Zwei Köpfe schaukeln
dort draußen, ganz ohne Körper,
separiert im Meer.
Über mir Schwalben,
unermüdlich auf der Jagd.
Ich träume weiter.
Der Duft der Trüffel
auf den Fuzi schält meine
Kopfhaut wohlig ab.
Dunkle Wolken schräg
über mir. Gibt es Regen, so
decke ich mich zu.
Süß duften Trüffeln,
frisch gehobelt auf Fuzi,
und auch wie Muskat.
Einfach daliegen
und lange Zeit aufs Meer schauen.
Wohltuende Leere.
Tanzend verschmelzen
Wellenberge und -täler.
Dieses Geflimmer!
Schwalben im Tiefflug.
Das Wetter wird wohl recht mies,
hektisch wie sie sind.
Eine Schwalbe saust
dicht an mir vorbei. Und schnappt
die satte Mücke.
Ika
Zwei Tauben trinken
von Resten des Duschwassers
am Strand von Ika.
Schon etwas kühler
hier am dritten September.
Sommer im Rückzug.
Ein erstes Herbstblatt
treibt gelb in Ufernähe.
Ein Fremdkörper noch.
Das klare Wasser
fängt meine Blicke nicht auf,
lässt tief sie fallen.
Tagträumen am Meer.
Auf Beton wie Zuckerguss
die Wellenreste.
Flut schleicht sich heran,
lässt meine Dinge treiben.
Ich verschlafe es.
So klar das Wasser,
als wäre es gar nicht da.
Wie tief falle ich?
Stunde um Stunde
ziehen Boote vorüber,
weit draußen am Meer.
Schwalben auf der Jagd,
ganz knapp über dem Wasser.
Ein Fisch springt empor.
Ein Vogel zetert
über mir im Lorbeerbaum.
Ich kann nichts dafür.
Ein Hund keift und kläfft
so ohne Sinn vor sich hin.
Des Lebens müde?
Ein sanftes Plätschern
erfüllt das Meeresklischee
mit echtem Leben.
Die Wellen haben
ein Blatt bei mir abgelegt.
Noch grün die Eiche.
In der Ika-Bucht
sammeln die Schwalben Futter
so rasch sie können.
Es sagt mir heute,
dass ein Gewitter aufzieht,
die Jagd der Schwalben.
Eckig scheint der Flug
der Schwalben in dieser Bucht.
Flüchtige Beute.
Eine Wolke kühlt
meinen versengten Körper
nur zwei Minuten.
Der Tanz der Schwalben
zerteilt den Mittagshimmel
in blaue Schleifen.
Eine Schwalbe raschelt
direkt an meinem Kopf vorbei.
Zu eng die Kurve!
Sturzflug ins Wasser,
jedenfalls knapp, ein Haken
in letzter Sekunde.
Abschied von Ika
Die Enge in mir
dehnt sich aus und verdrängt mich
fast ganz an den Rand.
Mitten in Nacht
betrete ich sie stolpernd,
die Leere in mir.
Der Alltag bedrängt
mich im Voraus. Bald hetze
ich ihm hinterher.
Reste von Träumen
drehen sich noch tief in mir,
langsam um sich selbst.
Reste von Träumen,
an Spinnenfäden hängend,
drehen sich im Kreis.
Triest
Triest spendet Trost
mit später Sommersonne.
Wolken ziehen auf.
Wolken öffnen sich.
Auf regennassem Balkon
eine Flut von Licht.
Wolkengetümmel
in allen Schattierungen
am Regenabend.
Im Innviertel
Über die Wiese
springt hurtig das Eichkätzchen.
Bogen für Bogen.
Mit bestem Dank für Inspiration und Anleitung an Jan Ulenbrook, Haiku, Japanische Dreizeiler, Reclam.
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